Fassadenreinigung ohne chemische Zusätze

Einleitung

Die Fassade eines Gebäudes ist ständig Witterungseinflüssen, Umweltverschmutzung und biologischem Bewuchs wie Algen oder Moos ausgesetzt. Eine regelmäßige Reinigung erhält nicht nur die Optik, sondern auch die Bausubstanz. Viele herkömmliche Fassadenreiniger enthalten jedoch chemische Zusätze, die umweltschädlich sein können.

In diesem Artikel erfährst du, wie du Fassaden effektiv und nachhaltig ohne Chemikalien reinigst, welche Methoden sich für verschiedene Materialien eignen und wie du erneute Verschmutzungen vorbeugst.


1. Vorteile der chemiefreien Fassadenreinigung

✔ Umweltfreundlich – Keine Belastung von Böden, Gewässern oder Pflanzen ✔ Schonend für die Bausubstanz – Keine aggressiven Säuren oder Laugen ✔ Gesundheitsverträglich – Keine giftigen Dämpfe oder Rückstände ✔ Kosteneffizient – Nutzung von Wasser, Dampf und mechanischen Verfahren


2. Typische Verschmutzungen und ihre Ursachen

Verschmutzung

Ursache

Geeignete Reinigungsmethode

Algen & Moos

Feuchtigkeit, wenig Sonnenlicht

Dampfstrahlen, Bürsten, Hochdruck mit warmem Wasser

Ruß & Feinstaub

Verkehr, Industrieabgase

Dampfreinigung, weiches Strahlen (Niederdruck)

Vogelkot & organische Ablagerungen

Tiere, Laubansammlungen

Bürsten, Heißwasser-Hochdruckreinigung

Verfärbungen durch Regenwasser

Wasserablagerungen, Schmutzablagerungen

Bürsten mit klarem Wasser, sanftes Strahlen

Schimmel & Pilzbewuchs

Hohe Luftfeuchtigkeit, schlechte Belüftung

Dampfstrahlen, Hochdruck mit Heißwasser


3. Methoden zur Fassadenreinigung ohne Chemie

a) Reinigung mit Wasser und Bürste

✔ Ideal für empfindliche Fassaden (z. B. Putz, Holz, Klinker) ✔ Einfach und kostengünstig ✔ Verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit

Vorgehensweise:

  1. Mit einer weichen Bürste oder einem Schrubber die Fassade abreiben.
  2. Mit klarem Wasser nachspülen.
  3. Hartnäckige Verschmutzungen mit wiederholtem Bürsten lösen.

b) Hochdruckreinigung mit reinem Wasser

✔ Effektiv bei Beton, Klinker, Naturstein ✔ Kein Einsatz von Reinigungsmitteln notwendig ✔ Entfernt Moos, Algen und Feinstaub

Achtung:

  • Nicht für Putz oder Sandstein geeignet (zu hoher Druck kann Schäden verursachen).
  • Druckstärke anpassen (max. 80–100 bar für empfindliche Fassaden).
  • Mit warmem Wasser verstärken (60–90 °C zur besseren Schmutzentfernung).

c) Dampfreinigung (Heißwasser-Niederdruckverfahren)

✔ Sanfte, aber wirkungsvolle Methode für fast alle Materialien ✔ Wärme tötet Algen und Schimmelsporen ab ✔ Geringer Wasserverbrauch, keine Chemie notwendig

Vorgehensweise:

  1. Fassade mit heißem Dampf (über 100 °C) behandeln.
  2. Schmutz mit einem weichen Tuch oder Schwamm entfernen.
  3. Bei Bedarf mehrfach wiederholen.

Vorteile:

  • Ideal für Denkmalschutz-Gebäude
  • Verhindert Wasserschäden durch geringe Feuchtigkeitsbelastung

d) Trockenes Strahlen mit Naturmaterialien (z. B. Sand, Granulat, Nussschalen)

✔ Effektiv gegen hartnäckigen Schmutz wie Graffiti oder Rußablagerungen ✔ Schonende Niederdruck-Verfahren schützen empfindliche Oberflächen ✔ Umweltfreundliche Alternativen zu chemischen Reinigern

Geeignete Strahlmittel:

  • Quarzsand (für robuste Fassaden wie Beton)
  • Glasperlen (für empfindliche Materialien wie Naturstein)
  • Walnussschalen oder Maisgranulat (biologisch abbaubar, für Putz oder Holz)

Achtung:

  • Nicht bei sehr empfindlichem Putz oder Holz anwenden
  • Strahldruck niedrig halten (max. 2–4 bar bei empfindlichen Fassaden)

e) Reinigung mit biologischen Hausmitteln

✔ Essigwasser (gegen Algen & Moos, aber nicht auf Kalkstein!) ✔ Natron oder Soda (für Fettflecken und organische Ablagerungen) ✔ Heißes Wasser mit Bürste für leichte Verschmutzungen

Vorgehensweise:

  1. Natron oder Essig mit warmem Wasser mischen.
  2. Mit einer Bürste auf die betroffene Stelle auftragen.
  3. Einwirken lassen und mit klarem Wasser nachspülen.

4. Schutzmaßnahmen gegen erneute Verschmutzung

✔ Hydrophobierung (Wasserabweisende Beschichtung): Reduziert die Aufnahme von Feuchtigkeit ✔ Regelmäßige Reinigung: Mindestens einmal jährlich leichte Reinigung durchführen ✔ Fassadenbegrünung kontrollieren: Rankpflanzen und Moosbildung vermeiden ✔ Gute Belüftung sicherstellen: Verhindert Feuchtigkeitsansammlungen


5. Fehler vermeiden – Wichtige Tipps

Fehler

Folge

Lösung

Zu hoher Wasserdruck auf empfindlichen Fassaden

Putz oder Mauerwerk kann beschädigt werden

Niederdruck oder Dampfreinigung nutzen

Einsatz von Essig auf Kalkstein oder Marmor

Verätzungen und Verfärbungen

Nur mit klarem Wasser oder Spezialreiniger arbeiten

Zu häufige Hochdruckreinigung

Fassadenbeschichtung kann angegriffen werden

Alternative Methoden wie Bürsten oder Dampfreinigung nutzen

Keine Schutzmaßnahmen nach der Reinigung

Schnellere Neubildung von Algen und Schmutz

Hydrophobierung oder Versiegelung auftragen


6. Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Wie oft sollte eine Fassade gereinigt werden?

Empfohlen wird eine Reinigung alle 3–5 Jahre, je nach Verschmutzungsgrad.

2. Ist Hochdruckreinigung für jede Fassade geeignet?

Nein, Putz- oder Sandsteinfassaden können beschädigt werden – hier besser Dampfreinigung oder sanftes Bürsten verwenden.

3. Welche Methode eignet sich am besten für Algen- und Moosentfernung?

Heißdampf- oder Hochdruckreinigung mit warmem Wasser ist besonders effektiv und chemiefrei.

4. Kann ich selbst eine Fassadenreinigung durchführen?

Ja, mit Bürste und Wasser oder einem Niederdruckreiniger. Für größere Flächen oder empfindliche Fassaden empfiehlt sich professionelle Unterstützung.

5. Gibt es nachhaltige Methoden zum Schutz vor neuer Verschmutzung?

Ja, hydrophobierende Fassadenbeschichtungen oder regelmäßiges Abkehren und Abbürsten verhindern Schmutzablagerungen.

6. Wie kann ich Graffiti ohne Chemie entfernen?

Mit Niederdruck-Sandstrahlen oder Heißdampfverfahren lassen sich Graffiti auf vielen Oberflächen schonend entfernen.


Fazit

Die chemiefreie Fassadenreinigung ist eine umweltfreundliche und schonende Methode, um Gebäude langfristig sauber zu halten.

  • Dampfreinigung und Hochdruckverfahren mit Wasser entfernen die meisten Verschmutzungen ohne Chemie.
  • Mechanische Methoden wie Bürsten oder Strahlen sind ideal für empfindliche Materialien.
  • Vorbeugende Maßnahmen wie Hydrophobierung und regelmäßige Reinigung helfen, erneute Verschmutzung zu minimieren.