Farbgestaltung von Wohnzimmer, Schlafzimmer & Co.

Da eine Renovierung oder ein Neuanstrich inklusiver neuer Farbgestaltung von Innenräumen immer auch mit Kosten verbunden ist, lohnt sich ein Blick in die Farblehre. Sie zeigt uns, dass Farben zwar immer subjektiv empfunden werden, wir diese Empfindungen jedoch mit allen Menschen teilen. Anders gesagt: Farben sind zwar Geschmackssache, aber es gibt Gründe dafür, warum uns etwas mehr oder weniger gut gefällt. Verantwortlich dafür sind vor allem die Kontraste, die sich aus der Kombination verschiedener Farben miteinander ergeben. Wer jetzt meint, „mir doch egal, ich streiche meine Wände ohnehin immer nur weiß“, sollte bedenken, dass auch Möbel und Accessoires in die Farbgestaltung von Räumen miteinbezogen werden müssen. Sich mit den Farbkontrasten auszukennen, ist daher für die Farbgestaltung von Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Büroräumen essenziell. Vom Maler und Kunstpädagoge Johannes Itten stammt die Lehre von den Sieben Farbkontrasten. Wer sich an dieser Kontrastlehre orientiert, ist für die Farbgestaltung bestens gerüstet: Farbgestaltung nach dem Farbkreis von Itten 1. Farbe-an-sich-Kontrast – entsteht, sobald mindestens zwei Grundfarben zusammenkommen. Zu den Grundfarben zählen Blau, Rot und Gelb. Sie können im Farbkreis von Itten nicht durch Mischung erzeugt werden und heißen daher auch reinbunte Farben oder Farben erster Ordnung. Der Farbe-an-sich-Kontrast erzeugt eine sehr laute und kraftvolle Wirkung. Der Kontrast sollte nur in Ausnahmefällen und selbst dann nur mit großem Bedacht für die Farbgestaltung von Innenräumen gewählt werden.

Wie Sie durch die Farbgestaltung große Räume sowie kleinen Räumen erzeugen

2.Hell-Dunkel-Kontrast – entsteht durch die Farbhelligkeit zweier Farben. Am deutlichsten wird dies bei den unbunten Farben Schwarz und Weiß. Helle Farben streben fürs Auge nach vorne, während dunkle in den Hintergrund treten. Der Kontrast erzeugt Plastizität. Generell gilt, dass helle Farben Räume größer erscheinen lassen. Wer ein kleines Wohnzimmer hat, sollte daher auch möglichst helle Farben wählen, um es größer wirken zu lassen. Der Effekt wird noch betont, wenn dunkle Möbel den räumlichen Effekt verstärken. Entsprechend gilt umgekehrt, dass dunkle Farben Räume optisch kleiner erscheinen lassen. Der Effekt wird gerne bei der Farbgestaltung von zu wuchtig wirkenden Wohnzimmern eingesetzt. Mit dunkleren Farben wirken Räume behaglicher und gemütlicher. Allerdings gilt auch hier wie für alles im Leben: bitte nicht übertreiben. Zu dunkle Töne erzeugen eine düstere Atmosphäre.

Die ideale Farbgestaltung von Wohnräumen

3.Kalt-Warm-Kontrast. Farben werden entweder als kalt oder warm empfunden. Blau und Grün wirken kälter als Orange und Rot. In Versuchen wurde sogar festgestellt, dass Testpersonen die Zimmertemperatur in einem orangerot gestrichenen Raum um einige Grad höher einschätzten als in einem Raum mit blaugrüner Farbe. Den größten Kontrast erzielt bei der Farbtemperatur die Kombination Rot und Blau. Dazwischen gibt es etliche Abstufungen, die Itten unter anderem als „beruhigend-belebend“, „schattig-sonnig“ oder „luftig-erdig“ beschreibt. Generell gilt, dass kalte Farben sachlich und funktional wirken. Sie beruhigen und entspannen. Zugleich wirken sie erfrischend und kühlend. In Gebäuden mit viel Sonneneinstrahlung werden daher gerne Blau- und Grüntöne verwendet. Diese Töne eignen sich auch sehr gut für die Farbgestaltung in Schlafzimmern oder Arbeitszimmern. Sie laden einerseits zum Relaxen ein, lenken emotional aber nicht ab und helfen daher auch, sich besser zu konzentrieren. Warme Farben wirken in vielerlei Hinsicht anregend. Sie werden mit Sonne und Sommer assoziiert. Entsprechend fühlen sich Menschen in Räumen mit warmen Farben nicht nur geborgen und wohl, sie kommunizieren auch lieber in solchen Zimmern. Bei der Farbgestaltung im Wohnzimmer oder an kommunikativen Orten wie der Teeküche im Büro sind Gelb- und Rottöne daher ideal.

Welche Farben passen ins Kinderzimmer?

Blau ist die typische Farbe für Jungs 4.Qualitäts- oder Intensitätskontrast entsteht, wenn Farben in unterschiedlicher Intensität verwendet werden. Werden Farben mit Schwarz oder Weiß oder Schwarz und Weiß (also Grau) gemischt, wirken sie unterschiedlich intensiv. Schwarz und Grau neutralisieren die Farbwirkung und dämpfen den Farbton, Weiß schafft helle und zumeist kältere Farben. In Kombination mit Grau wirken selbst schwache Farbtöne noch intensiv. Grau steht bei vielen Menschen allerdings im Verdacht, den Appetit zu verderben. Es wird für den Küchen- und Wohnbereich daher nicht empfohlen. Es sei denn natürlich, Sie möchten abnehmen! Der Intensitätskontrast wird gerne angewendet, wenn es um die Farbgestaltung von Kinderzimmern geht. Ihrer Funktion nach sind diese Räume ja Mischungen aus einerseits Schlafzimmer und andrerseits Spiel- und Aufenthaltszimmer. Entsprechend breit ist die Farbpalette, die für ein Kinderzimmer infrage kommt. Sie reicht von Rot und Orange über Blau bis hin zu Gelb. Da jedoch beispielsweise ein zu intensives Rot die Kleinen aufheizen und womöglich aggressiv machen könnte, werden die Farbtöne hier gerne weniger stark gewählt. Das zarte Rosa für Mädchenzimmer entspricht genau dieser Philosophie. Es ist ein warmer Farbton, der jedoch in keine Richtung allzu sehr ausschlägt. Aus dem gleichen Grund ist die klassische Farbe für das Jungenzimmer ein nicht zu intensives Blau. Die Energie der Jungs soll durch die Farbe im Zaum gehalten werden. Ein sattes Rot würde, so der Gedanke, ihre Energie sonst womöglich zur Aggression steigern.

Große Wirkung mit wenig Farbe

5.Quantitätskontrast. Dieser Kontrast ist für die Wirkung von Gemälden wichtig, gibt jedoch gelegentlich auch Hinweise für die Farbgestaltung von Räumen. Der Kontrast bezieht sich auf das Proportionsverhältnis von Farben. Wird in einem Gemälde zum Beispiel hauptsächlich Dunkelblau verwendet und nur ab und an Gelb, so wirkt das Gelb im Bild strahlend hell. Der Gesamteindruck des Gemäldes wird dadurch trotz des überwiegenden dunklen Farbtons aufgehellt. Dieser Kontrast lässt sich auch auf Wohnräume beziehen. Wer viele dunkle Möbel hat, dem genügt oft schon nur wenig helle Farben, um einen freundlichen Eindruck zu erzielen. Die beiden anderen Kontraste, Simultan- und Komplementärkontrast, die Itten nennt, sind für die Farbgestaltung von Wohnzimmern, Schlafzimmern und anderen Innenräumen nur in Ausnahmefällen von Belang. Durch den Komplementärkontrast kann die Leuchtkraft von Farben erhöht werden. Der Simultankontrast zielt auf die Wechselwirkung von nebeneinanderliegenden Farben. Werden sie so gewählt, dass die Komplementärfarbe fehlt, ist das Auge irritiert. Es entsteht ein unruhiger Eindruck, wie er für Wohn- oder Geschäftsräume nicht gewünscht wird.

Welche Farben passen zusammen, welche Wirkung haben die einzelnen Farben?

Während für die einen Weiß einfach edel wirkt, haben sich andere an dieser Standardfarbe für Wohn- und Geschäftsräume längst sattgesehen. Die unbunte Farbe gilt als sachlich, wird aber auch als rein und neutral empfunden. Weiß kann im Grunde mit jeder Farbe kombiniert werden. Gelb wird von den meisten Menschen als fröhliche Farbe wahrgenommen. In einem etwas dunkleren Ton eignet sie sich hervorragend für Essecken und Wohnbereiche. Die Farbe harmoniert besonders gut mit Grün und Weiß. Aber auch warme Farbtöne wie Orange, Braun oder Rot sind beliebte Nachbarn dieser Farbe.
Blau und Grün – Harmonie und Entspannung
Blau erinnert an Wasser und ans Meer. Ein in Blau gehaltenes Badezimmer wird daher immer einen erfrischenden, sauberen Eindruck vermitteln. Da die Farbe uns zudem an den Himmel denken lässt, liegt ihr auch etwas Entspannendes inne. Genau deshalb passt sie so gut in ein Schlafzimmer. Auch für Arbeitszimmer wird Blau geschätzt, da es uns nicht ablenkt. In Kombination mit Weiß, Beige oder auch hellen Hölzern vermittelt Blau eine heitere, leichte Atmosphäre. Mit Grün erreichen Sie eigentlich immer einen harmonischen Eindruck. Gerne können Sie dafür verschiedene Grüntöne miteinander mischen. Grün wirkt immer auf angenehme Weise belebend und eignet sich daher für alle Räume, in denen Menschen zusammenkommen.
Rot am besten nur dezent einsetzen
Rot ist sicherlich die impulsivste Farbe und sollte deshalb immer nur sparsam eingesetzt werden. Eine dunkelrote Wand drängt sich buchstäblich auf. Räume wirken durch Rot daher oft kleiner als sie sind. Die Intensität der Farbe lässt sich durch die Kombination von Schwarz oder Weiß, etwas in die Schranken weisen. Dennoch empfiehlt sich bei der Farbgestaltung mit Rot, die Farbe nur als Nuance einzusetzen. Ähnliches gilt gerade bei Wohnräumen auch für Braun. Da Holzmöbel meist irgendeinen Braunton enthalten, wirken Braun gestrichene Räume rasch zu düster. Bei all diesen Empfehlungen und Hilfestellungen sollten Sie natürlich letztlich auf Ihren eigenen Geschmack hören. Denn so sehr sich der Geschmack zwar bilden lässt, am Ende kommt es vor allem darauf an, dass Sie sich in Ihren Räumen wohlfühlen. Farbdesign Maaß GmbH, Ihr Maler für Berlin und Umland, berät Sie natürlich jederzeit gerne hinsichtlich der Farbgestaltung Ihrer Wohn- oder Geschäftsräume.