Nachhaltige und umweltfreundliche Farbauswahl

Einleitung

Nachhaltigkeit gewinnt in der Architektur, Innenraumgestaltung und im Design zunehmend an Bedeutung. Farben spielen dabei eine wesentliche Rolle, da herkömmliche Farben oft schädliche Chemikalien enthalten und die Umwelt belasten. Nachhaltige Farben sind umweltfreundlich, gesundheitlich unbedenklich und tragen zu einem besseren Raumklima bei.

In diesem Artikel erfährst du, worauf du bei der Wahl nachhaltiger Farben achten solltest, welche Alternativen es gibt und wie du Farben umweltfreundlich einsetzen kannst.


1. Warum ist eine nachhaltige Farbauswahl wichtig?

✔ Gesünder für Mensch und Umwelt – Frei von schädlichen Lösungsmitteln und Weichmachern ✔ Bessere Raumluftqualität – Keine giftigen Ausdünstungen oder Schadstoffe ✔ Ressourcenschonend – Umweltfreundliche Herstellung, biologisch abbaubar ✔ Nachhaltige Produktion – Vermeidung von umweltbelastenden Chemikalien und Plastik

Problem bei konventionellen Farben:

  • Enthalten Lösemittel (VOC – flüchtige organische Verbindungen), die gesundheitsschädlich sein können
  • Setzen Schadstoffe in die Raumluft frei
  • Oft auf Erdölbasis produziert, was die Umwelt belastet

2. Kriterien für nachhaltige Farben

a) Schadstofffreie Inhaltsstoffe

✔ Lösemittelfrei oder VOC-arm ✔ Frei von synthetischen Konservierungsstoffen ✔ Ohne Mikroplastik und Weichmacher

b) Umweltfreundliche Herstellung

✔ Nachhaltige Rohstoffe (z. B. Kreide, Pflanzenöle, Kalk, Lehm) ✔ Biologisch abbaubar oder recyclingfähig ✔ Ressourcenschonende Produktion (CO₂-reduziert)

c) Nachhaltige Verpackung

✔ Vermeidung von Plastikverpackungen ✔ Recycelbare oder nachfüllbare Behälter


3. Arten von umweltfreundlichen Farben

Farbtyp

Eigenschaften

Vorteile

Einsatzbereich

Naturfarben

Aus pflanzlichen oder mineralischen Rohstoffen

Keine schädlichen Zusätze, biologisch abbaubar

Wohnräume, Holzoberflächen

Kalkfarben

Natürliche Kalkbasis, alkalisch

Feuchtigkeitsregulierend, schimmelhemmend

Bäder, Küchen, historische Gebäude

Lehmfarben

Auf Basis von Lehm und Tonmineralien

Atmungsaktiv, reguliert Raumklima

Innenräume, Wände

Mineralfarben

Enthalten Silikat oder Kreide

Langlebig, hoch deckend

Fassaden, stark beanspruchte Räume

Milchfarben (Caseinfarben)

Milchprotein als Bindemittel

Natürlich, matte Optik

Holzmöbel, Wände

Tipp: Naturfarben brauchen oft eine längere Trocknungszeit, sind aber langlebig und emissionsfrei.


4. Umweltfreundliche Farbsiegel und Zertifizierungen

Achte auf anerkannte Umweltlabels, die nachhaltige Farben zertifizieren:

✔ Blauer Engel (Deutschland) – Umweltfreundlich, schadstoffarm ✔ EU Ecolabel – Nachhaltige Produktion, geringe Umweltbelastung ✔ Natureplus – Strenge Kriterien für Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit ✔ TÜV geprüft / Öko-Test – Prüfsiegel für emissionsarme Farben

Beispiel:

  • AUROKreidezeit oder BIOFA sind bekannte Hersteller für ökologische Wandfarben.

5. Anwendungstipps für nachhaltige Farben

a) Vorbereitung und Verarbeitung

✔ Wände vorher gründlich reinigen und alte Farbschichten entfernen ✔ Bei Naturfarben längere Trocknungszeiten beachten ✔ Werkzeuge mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln säubern

b) Nachhaltige Farbkombinationen für ein gesundes Raumklima

  • Helle Naturtöne (Beige, Sand, Creme): Natürlich und beruhigend
  • Pastellfarben (Sanftes Grün, Himmelblau): Frisch und harmonisch
  • Dunkle Erdtöne (Ocker, Terrakotta): Behaglich und gemütlich

Tipp: Kombiniere nachhaltige Farben mit natürlichen Materialien wie Holz oder Leinen für ein rundum gesundes Wohnklima.


6. Fehler vermeiden – Wichtige Tipps

Fehler

Folge

Lösung

Farbe mit hohem VOC-Gehalt wählen

Schadstoffe in der Raumluft

Auf umweltzertifizierte Produkte achten

Synthetische Farben auf Naturfarben auftragen

Schlechte Haftung

Vorherige Schicht entfernen oder Grundierung nutzen

Feuchtigkeitsempfindliche Farbe im Bad verwenden

Schimmelbildung

Kalk- oder Mineralfarben mit schimmelhemmender Wirkung nutzen

Farben in Plastikverpackungen kaufen

Hohe Umweltbelastung

Farben mit nachhaltigen Verpackungen wählen


7. Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Sind nachhaltige Farben genauso haltbar wie herkömmliche Farben?

Ja, hochwertige Natur- und Mineralfarben sind langlebig, atmungsaktiv und sogar oft widerstandsfähiger.

2. Sind umweltfreundliche Farben teurer?

Meist sind sie etwas teurer, aber sie verbessern das Raumklima, halten länger und vermeiden gesundheitliche Risiken.

3. Welche nachhaltige Farbe eignet sich für Feuchträume?

Kalkfarbe ist ideal, da sie Feuchtigkeit aufnimmt und Schimmel vorbeugt.

4. Kann ich nachhaltige Farben selbst herstellen?

Ja, z. B. aus Kreide, Lehm oder Milchprotein. Anleitungen gibt es online oder bei Naturfarben-Herstellern.

5. Welche Farben sind am umweltfreundlichsten?

Lehm-, Kalk- und Naturfarben, da sie biologisch abbaubar und lösemittelfrei sind.

6. Wo kann ich nachhaltige Farben kaufen?

In Baumärkten mit Öko-Abteilung, spezialisierten Online-Shops oder direkt bei Herstellern wie AURO oder Kreidezeit.


Fazit

Eine nachhaltige Farbauswahl ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch gesundheitlich vorteilhaft.

  • Natur-, Kalk- und Lehmfarben bieten eine ökologische Alternative zu konventionellen Farben.
  • Zertifizierte Produkte mit Umweltlabels garantieren geringe Schadstoffbelastung.
  • Richtige Anwendung und Pflege sorgen für langlebige und nachhaltige Farbgestaltungen.